Wichtige Einblicke:
- Revolut wird 1 Milliarde Euro in Frankreich investieren, einen EU-Hauptsitz in Paris einrichten und bis 2027 200 Mitarbeiter einstellen.
- Revolut strebt eine französische Banklizenz an, da Frankreich mit 5 Mio. Nutzern sein größter EU-Markt wird.
- Bitcoin Lightning-Unterstützung startet bei Revolut über Lightspark für Nutzer aus Großbritannien und ausgewählten EU-Ländern.
Revolut hat angekündigt, mehr als 1 Milliarde Euro (1,1 Milliarden Dollar) in Frankreich investieren zu wollen. Das Unternehmen beabsichtigt außerdem, einen neuen EU-Hauptsitz in Paris zu errichten und eine französische Banklizenz zu beantragen. Dieser Schritt erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem Frankreich mit fünf Millionen Nutzern der wichtigste europäische Markt für Revolut wird.
Das Unternehmen stellte seine Strategie auf dem Wirtschaftsgipfel Choose France vor, der im Schloss von Versailles stattfand und von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ausgerichtet wurde. In den nächsten drei Jahren wird Revolut mindestens 200 Mitarbeiter einstellen und seine Dienstleistungen in Frankreich ausbauen.
Expansion in Frankreich und neue EU-Zentrale
Revolut wird seinen neuen westeuropäischen Hauptsitz in Paris errichten. Mit der neuen Niederlassung will Revolut seine Aktivitäten in Frankreich ausbauen. Frankreich hat bereits die meisten Nutzer des Unternehmens innerhalb der Europäischen Union.
Das Unternehmen sagte, es werde die 1 Milliarde Euro über drei Jahre hinweg investieren. Es bestätigte auch, dass das Büro als zentraler Knotenpunkt für seine Wachstumspläne in ganz Europa dienen wird. Die Expansion umfasst die Einstellung neuer Mitarbeiter und die Erweiterung des Produktangebots wie Handel, Kredite und Krypto-Dienste.
Die Investition stellt das bisher größte länderspezifische Engagement von Revolut in der EU dar. Ein Vertreter des Unternehmens sagte: “Frankreich ist ein wichtiger Bestandteil unserer europäischen Wachstumspläne. Wir sind dem langfristigen Erfolg hier verpflichtet.”
Französische Banklizenz und regulatorische Aufsicht
Revolut bereitet sich darauf vor, eine vollständige Banklizenz bei der französischen Aufsichtsbehörde (ACPR) zu beantragen. Dies geschieht, nachdem die Aufsichtsbehörde das Unternehmen ermutigt hat, eine lokale Genehmigung zu beantragen, um die Aufsicht zu verbessern.
Die Lizenz wird es Revolut ermöglichen, eine breitere Palette von Finanzprodukten nach französischem Bankenrecht anzubieten. Gegenwärtig ist Revolut in Frankreich mit einer Lizenz der litauischen Zentralbank tätig, die Dienstleistungen im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum erlaubt.
Der Antrag ist Teil des umfassenderen Plans des Unternehmens, sich Banklizenzen in wichtigen Regionen zu sichern. Revolut verfügt bereits über eine Banklizenz in Litauen und hat im Juli 2024 eine Banklizenz in Großbritannien erhalten. Das Unternehmen hat außerdem weltweit zehn Lizenzanträge gestellt.
Zielvorgaben für das Nutzerwachstum und Pläne für die Beschäftigung
Revolut will seine französische Nutzerbasis bis Ende 2026 von fünf Millionen auf 10 Millionen verdoppeln. Außerdem plant Revolut, bis 2030 20 Millionen Nutzer in Frankreich zu erreichen. Das Unternehmen meldete 55 Millionen Nutzer weltweit (Stand: Mai 2025).
Um dieses Ziel zu erreichen, wird das Unternehmen bis zum Ende der drei Jahre mehr als 200 Stellen in Frankreich schaffen. Sie werden das Unternehmen in den Bereichen Betrieb, Compliance und Produktentwicklung in Frankreich unterstützen.
Dieser Schritt steht im Einklang mit den Bemühungen von Revolut, in ganz Europa zu wachsen. Das Management des Unternehmens ist der Meinung, dass Frankreich ihm helfen kann, mehr Nutzer zu gewinnen und seine digitalen Bankdienstleistungen zu stärken.
Bitcoin Lightning Network und globale Lizenzierung
Revolut hat außerdem durch eine Partnerschaft mit Lightspark die Unterstützung des Bitcoin Lightning Network in Europa eingeführt. Der Service ermöglicht schnellere und günstigere Bitcoin-Zahlungen und ist jetzt für Nutzer in Großbritannien und einigen EU-Ländern verfügbar.
Das System von Lightspark, genannt MoneyGrid, ermöglicht Zahlungen in mehr als 140 Ländern nahezu in Echtzeit. Es verbessert die Geschwindigkeit und die Kosten von Bitcoin-Transaktionen und unterstützt die alltägliche Nutzung von Kryptowährungen auf der Revolut-Plattform.
Inzwischen hat Revolut auch eine Lizenz für Prepaid-Zahlungsinstrumente (PPI) von der Reserve Bank of India erhalten. Diese Lizenz erlaubt grenzüberschreitende Überweisungs- und Devisenkartendienste auf dem indischen Markt. Das Unternehmen plant, auch in Mexiko Dienstleistungen anzubieten.
Der CEO von Revolut, Nik Storonsky, hat erklärt, dass frühere Verzögerungen beim Erwerb von Lizenzen nicht ideal waren. Das Unternehmen sieht nun den Erwerb von Lizenzen als zentral für seine globale Expansion an. Revolut hatte Ende 2024 etwa 10.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von 3,1 Milliarden Pfund (4 Milliarden Dollar).